Livestream - lebendiger Strom

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Livestraem - lebendiger Strom

Ein wesentliches Element unseres derzeit notwendigen digitalen Gemeindelebens sind unsere Livestream - Gottesdienste. In der Mitarbeit an der technischen Einrichtung unserer Livestreams fallen immer wieder Ähnlichkeiten mit unserem geistlich lebendigen Strom auf ...

Wörtlich übertragen bedeutet "Livestream" "lebendiger 'Strom", das weckt doch gleich biblische Assoziationen wie "Ströme lebendigen Wassers", und das ist gar nicht abwegig. Im Grunde hat so ein Livestream sehr viel gemein mit unseren geistlichen Erfahrungen.

In einem Livestream gibt es einen Sender, ein Netz zur Übertragung und viele Empfänger. In dieser Betrachtung ist Gott der Sender, unser Leben in Alltag und Gesellschaft das Netz, und wir die Empfänger.

Wenn der Sender nicht online ist, nützen uns Netzwerk und Empfänger nichts. In unserem Leben wünschen wir uns sehr, dass Gott auf "Sendung" geht. Das tut er auch! Aber er spricht, wann er will. Alle unsere geistlichen Übungen sind gut, aber wenn er redet dann ist es seine Entscheidung und seine Gabe. Gott ist kein "Video auf Abruf". Wir sollten vorbereitet sein, dass wir die Gelegenheit nicht verpassen, ihn zu hören. Aber wir haben es nicht in der Hand. Wir können Gottes Reden nicht erzwingen, nicht herbei-beten, nicht herbei-üben. Gottes Reden kann jederzeit geschehen.

Technisch gesehen, wird bei einem Livestream das Bild und - Tonsignal in Pakete aufgeteilt. Diese Pakete werden einzeln über das Netz übertragen. Beim Empfänger werden diese Pakete dann in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt, so dass wir Bild und Ton wieder als Ganzes sehen können. Daher gibt es in einem Livestream gelegentlich auch zeitliche Verzögerungen. Da geht auch zuweilen auch mal ein Paket verloren, oder die Pakete kommen in einer anderen Reihenfolge an, sozusagen durcheinander.

So ist es auch mit der Stimme Gottes, wir nehmen sein Reden meist nur stückweise wahr. Manchmal überhören wir was, manchmal passt die Reihenfolge nicht, es scheint uns unlogisch. Das Reden Gottes kommt auf unterschiedlichen Wegen an, durch Bibellesen, durch Predigten, durch das Gespräch mit einander, sehr oft auch durch unser tägliches Erleben.

All diese Teile gilt es zusammen zu setzen, um den Livestream Gottes in unserem Alltag wahrzunehmen. Letztlich braucht es dazu einen Empfänger, der die Pakete wieder zusammensetzt. Dieser Empfänger muss die Pakete nehmen, prüfen und in eine richtige Reihenfolge bringen. In unserem Bild sind wir dieser Empfänger. Wenn wir einen Livestream auf einem Gerät anschauen, auf dem noch vieles andere läuft, dann stocken Bild und Ton. Wenn in unserem Alltag vieles andere parallel läuft, dann stockt auch unsere Wahrnehmung für Gottes Reden. Wir sollten in unserem Leben Raum schaffen, um die Pakete von Gottes Reden zu erkennen und zusammenzusetzen. Das ist das Wesen unserer Gebete, unsere Stille, unseren geistlichen Übungen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allezeit einen guten Empfang des "Livestream"

 

Bernhard Weichel

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